Diese Seite drucken

In den Ewigen Osten eingegangen

Br. Willi Emil Friedrich Gränzdörffer

*31.05.1875   †20.01.1946

Durch die Anfrage des Herrn Gerd Gränzdörffer nach der Mitgliedschaft seines Großvaters in unserer Loge, wurde uns Br. Willi Gränzdörffer, ein dreiviertel Jahrhundert nach seinem Tode wieder ins Gedächtnis gerufen. Durch alte Protokolle und Mitgliederverzeichnisse, konnten wir seinen freimaurerischen Werdegang nachvollziehen. Biografische Details, die uns von der Familie mitgeteilt wurden, ließen unseren Bruder in unseren Gedanken wieder lebendig werden. Gerne schließen wir ihn erneut in die Kette der Herzen ein.

Geboren wurde Willi Gränzdörffer am 31. Mai 1875 in Magdeburg. Er studierte Maschienenbau an der TU Hannover (Diplom 1901). Am 11. Dezember 1906 verehelichte er sich mit Hedwig Helene Griesemann, die ihm zwei Söhne schenkte. Nach einer Zeit als Direktor bei der Pumpenfabrik Weise & Monski in Düsseldorf, machte Willi Gränzdörffer sich 1913 in seiner Heimatstadt Magdeburg selbständig. Den ersten Weltkrieg erlebte er als Pionier-Leutnant an der West- und Ostfront. 1917 nahm er an der Eroberung Rigas teil und erhielt das Eiserne Kreuz 1. Ordnung. Nach dem ersten Weltkrieg verschlug es Willi Gränzdörffer nach Gummersbach. Ab 1923 war er bei der Fa. Steinmüller tätig.

Willi Gränzdörffer wurde am 21.03.1931 in der Gummersbacher Loge "Zur Oberbergischen Treue" zum Freimaurerlehrling aufgenommen. Seine Beförderung in den Gesellengrad erfolgte am 17.05.1932. Eine Erhebung in den Meistergrad ist nicht belegt. Wahrscheinlich unterblieb die Erhebung wegen der Auflösung der Loge. Das Vereinsleben und die Existenz der Loge fanden am 04. Juli 1934 ein jähes Ende. Gebäude und Inventar wurden durch die SS beschlagnahmt und die Loge wurde aus dem Vereinsregister gelöscht. Die Wiedereintragung der Loge "Zur Oberbergischen Treue" beim Amtsgericht, am 22. November 1947, erlebte unser Br. Willi nicht mehr. Er erkrankte an einem Gehirntumor, der inoperabel war. Am 20. Januar 1946, kurz nach Endes des zweiten Weltkrieges, ging Br. Willi Gränzdörffer in den Ewigen Osten ein. Nach Aussage seines Sohnes Werner, half ihm ein Freimaurerbruder, der von Beruf Arzt war, mit einer Überdosis Morphium sein Leiden zu beenden.

Niemand ist tot, solange wir uns an ihn erinnern. Wir danken seinem Enkel, dass er uns unseren Br. Willi Gränzdörffer in Erinnerung gerufen hat. Die Kette der Hände ist schon lange gelöst, doch die Kette der Herzen bleibt.



Vorherige Seite: Gedenkseite
Nächste Seite: In den Ewigen Osten eingegangen